Stoppt den Betrug – Dopingkontrollen im Amateursport

In dem so schön formulierten, aber viel zu harmlosen Text „Hobbysportler sind auch nur Alkoholiker – Doping im Amateursport“ von Felix Kozubek werden Amateursportler als arme, einsame Opfer der Gesellschaft dargestellt, die versuchen durch körperliche Extreme ihre Unzufriedenheit im Alltag auszugleichen. Das mag schon alles richtig sein, aber Schuld ist nicht etwa die Gesellschaft, Schuld sind schlicht und einfach die Beteiligten. Sportler, wie Veranstalter.

Denn sie erhalten dieses System der Lügen aufrecht. Doping ist Betrug. Das ist ein Faktum. In erster Linie Betrug am sportlichen Wettkampf, aber auch Betrug an sich selbst. Und eines sollte auch klar sein. Gerade bei solch absurden Veranstaltungen wie dem Ötztaler Radmarathon, fahren haufenweise gedopte Wahnsinnige die ganze Runde. Gerade meine Landsleute aus Italien stehen hier immer wieder im Verruf das Ganze auch noch organisiert zu betreiben. Da sollen anscheinend schon mal Geheimtipps, Pülverchen und Mittelchen rasch den Mann wechseln und ordentlich zum Einsatz kommen. Dass das etwas mit echtem und fairem Sport zu tun hat, kann mir keiner erzählen. Für mich sind das alles Betrüger wie sie im Buche stehen.

Und die Veranstalter schauen nur zu. Anstatt hier etwas dagegen zu unternehmen, werden allerorts scheinheilige Ausreden gefunden. Da wird dann ganz schnell die Geld-Keule aus dem Schrank geholt. Dopingkontrollen seien zu teuer und gar nicht so einfach durchzuführen. Deshalb lassen wir es doch lieber gleich, oder? Mit diesem passiven Verhalten und der fadenscheinigen Argumentation setzen sich manche Veranstalter genau in dasselbe Boot wie die gedopten Sportler selbst.

Das muss ein Ende finden. Auch bei Hobby- und Amateurveranstaltungen gehören endlich ganzheitliche Dopingkontrollen her. Das ist schon längst von Nöten. Geld darf dabei keine Rolle spielen. Über erhöhte Teilnahmegebühren, oder durch eine Gewinnabschöpfung könnten Doping-Stichproben auf jeden Fall finanziert werden. Denn hier geht es nicht nur darum den Betrug am Sport zu stoppen, sondern diese Wahnsinnigen auch vor sich selbst zu schützen. Denn egal ob Epo, Ritalin, oder sonstige Substanzen, dass diese alles andere als gesundheitsfördernd sind, ist klar.

Wenn man Amateursport-Wahnsinn, Doping und Alkohol schon vergleichen will, dann sollte man das auch richtig tun. Denn beim Ötztaler fahren morgen mehrere tausend Menschen gleichzeitig die Straße entlang und werden von allen Seiten bejubelt. Und jetzt stelle man sich mal vor, auf der Inntalautobahn fahren Rad an Rad mehrere tausend betrunkene Autofahrer und wir alle schauen weg, weil Alkoholkontrollen schlichtweg zu teuer wären.

Stoppt den Betrug – Dopingkontrollen im Amateursport
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Von in Sport Brugger